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Jeder grosse Wurf hat Gegenwind: So lassen sich Stakeholder-Risiken besser beherrschen

Michael Felber, Partner


Grosse Transformationsprojekte, wie wir sie beispielsweise im Energie-, Industrie- und Immobiliensektor häufig antreffen, sehen sich oft mit Widerstand von Stakeholdern konfrontiert. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen groben Leitfaden zu unserem Ansatz im Stakeholder-Risiko-Management an die Hand geben, um die von den Stakeholdern ausgehende Unsicherheit zu bewältigen.



Die Bedeutung von Risiken im Stakeholder Management

Durch proaktives Eingehen auf die Bedenken der Stakeholder können Unternehmen die sogenannte Social License, also die gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung, für ihre Projekte sichern.

«Stakeholder-Risiko-Management ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher ESG-Strategien und spielt eine entscheidende Rolle im ESG-Reporting. Indem Unternehmen transparent über ihre Stakeholder-Engagement-Initiativen und die Bewältigung von Risiken berichten, demonstrieren sie ihre soziale, ökologische und unternehmerische Veranwortung.»

Michael Felber, Partner, int/ext


Stakeholder Risk Management: In 6 Schritten zum Ziel



Ein effektives Management von Stakeholder-Risiken sollte systematisch aufgebaut sein. Die folgenden sechs Schritte - in einer kontinuierlichen Schleife ausgeführt - bieten einen hilfreichen Rahmen:


1. Risiken identifizieren

Beginnen Sie mit der Aufdeckung potenzieller Gefahren und Hindernisse im Zusammenhang mit den Stakeholdern. Dazu zählen beispielweise konkrete Interessen- und Nutzungskonflikte, überlagernde gesellschaftliche Entwicklungen, emotionale Faktoren oder regulatorische Trends. Das frühzeitige Erkennen von Risiken ermöglicht eine bessere Vorbereitung und Umsetzung von Strategien zur Risikominderung. Ein schlanker Ansatz hierzu könnte ein Brainstorming mit Ihrem Team zur Identifizierung von Risiken beinhalten. Ein umfassenderer Ansatz wäre die Durchführung einer systematischen Risikobewertung, zum Beispiel mit der Methode der Zurich Hazard Analysis.


2. Stakeholder-Map erstellen

Erstellen Sie als Nächstes eine detaillierte Karte der Stakeholder-Landschaft, indem Sie deren Positionen, Interessen und Einflussmöglichkeiten ermitteln. Diese wichtigen Informationen helfen Ihnen dabei, den besten Ansatz zu finden, um die verschiedenen Anliegen und Erwartungen der Stakeholder zu berücksichtigen. Ein einfaches Stakeholder-Mapping könnte zu Beginn darin bestehen, die wichtigsten Stakeholder und ihre Interessen bzw. deren Einstellungen auf der Basis öffentlicher Quellen aufzulisten, während für ein umfassenderes und verlässlicheres Mapping Experten mit der Durchführung einer eingehenden Studie unter Einbezug der Stakeholder beauftragt werden könnten.


3. Strategie planen

Auf der Grundlage eines klaren Verständnisses der Stakeholder-Landschaft lässt sich eine massgeschneiderte Strategie für das Management von Stakeholder-Risiken entwickeln, die auf die besonderen Herausforderungen und Bedenken im Kontext Ihres Projekts eingeht. Dies beginnt häufig damit, verschiedene interne Abteilungen an einen Tisch zu bringen, um den Austausch wichtiger Daten und Erkenntnisse zu verbessern. Überlegen Sie sorgfältig, wann und wie Sie mit den Stakeholdern über tatsächliche und vermeintliche Risiken kommunizieren.


4. Stakeholder Engagement

Ermöglichen Sie durch einen offenen Dialog und Konsultationen eine vertrauensbildende Interaktion mit den Beteiligten. Zeigen Sie echte Bereitschaft, Anliegen zu verstehen, Vertrauen aufzubauen und für beide Seiten vorteilhafte Lösungen zu finden. Dazu gehören auch vermeintlich kleine Details, wie das rasche Beantworten von Anfragen. Häufig spielen hier auch Informationsveranstaltungen, Workshops oder Begleit- bzw. Mitwirkungsgruppen eine wichtige Rolle, wobei deren Dynamik eine sorgfältige Vorbereitung und gegebenenfalls Schulung aller Beteiligten des betroffenen Unternehmens erfordert.


5. Fortschritt messen

Überwachen Sie kontinuierlich die Wirksamkeit Ihrer Bemühungen im Stakeholder Management. Bewerten Sie den Erfolg Ihrer Strategien und ermitteln Sie Verbesserungspotenziale. Ein einfach umzusetzender Ansatz könnte darin bestehen, informelles Feedback von den Stakeholdern einzuholen. Eine aufwändigere, aber für ein CSR- bzw. ESG-Reporting aussagekräftigere Methode, könnte die Durchführung regelmässiger Umfragen zur Zufriedenheit der Stakeholder oder die Beauftragung externer Prüfer mit der Bewertung der Wirksamkeit Ihrer Engagement-Strategien umfassen.


6. Strategie anpassen

Passen Sie Ihre Strategie zur Einbindung der Stakeholder an sich verändernde Umstände an. Bleiben Sie agil und reaktionsfähig, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt auf Kurs bleibt. Ein einfacher Weg, Ihre Strategie zu überprüfen, könnte darin bestehen, regelmässige Teamsitzungen abzuhalten, um das Feedback der Stakeholder und notwendige Änderungen zu besprechen.


Vom Stakeholder-Risiko zur sozialen Akzeptanz

Ein wirksames Management von Stakeholder-Risiken ist kritisch für den Erfolg grosser Transformationsprojekte. Mit einem gut strukturierten Ansatz und einem multidisziplinären Team können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt mit weniger Unsicherheiten auf sein Ziel zusteuert.


Unser Team aus erfahrenen Fachleuten steht Ihnen mit seinem Knowhow gerne zur Seite und hilft Führungskräften bei der Navigation offener Fragen im Stakeholder-Risikomanagement.


Wir würden uns gerne mit Ihnen darüber unterhalten, wie wir Ihr Projekt unterstützen können. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

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